Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise, des globalen rapiden Biodiversitätskollaps und des fortschreitenden Mietenwahnsinns wollen und brauchen wir einen drastischen Kurswechsel für die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert (nicht nur) in Frankfurt.
Wir setzen uns dafür ein, dass das wilde und besonders biodiverse Gartengelände Grüne Lunge bleibt. An den aktuellen Bauvorhaben zeigt sich, wie desaströs die Stadtplanung des CDU-SPD-Grünen-Magistrats tatsächlich ist und welche katastrophalen Folgen diese für das ökologische und soziale Klima in der Stadt hat.
Auf dem insgesamt 16h großen Gelände soll der Boden für 1500 hauptsächlich hochpreisige Wohnungen versiegelt werden, die Natur für die „Günthersburghöfe“ verschwinden. Stellplätze für viele hundert zusätzliche Autos sollen mitten in der Stadt entstehen. Es soll konventionell mit Beton gebaut werden – statt z.B. Holz-Hybrid-Bauweise -, obwohl etwa 8 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen durch Beton erzeugt werden (mehr als durch Luftverkehr!). Zudem Heizungen mit fossilemv Gas statt 100 Prozent Erneuerbare Energien. Klimapolitisch wäre die Bebauung ein Debakel!
Die Hauptinvestoren sind die börsennotierte Instone Real Estate AG und das stadteigene Unternehmen ABG. Instone gehört einem Querschnitt der global agierenden Mega-Investitionsfonds: Fidelity (9,3 Prozent an Instone; 2 Bio. Dollar Vermögen), Capital, Henderson, Rowe Price, Deka, Allianz, Amundi und viele andere. Globale Kapitalströme sollen hier in Betongold gegossen werden, um fette Rendite zu erzeugen. Für die Menschen, die in Frankfurt leben, bedeutet das steigende Mieten (Neubau-Gentrifizierung!) und Eigentumswohnungen in der Luxuspreisklasse. 68 Prozent aller Mieter*innenhaushalte in Frankfurt haben Anspruch auf eine geförderte Wohnung. Für sie wird der Mietenwahnsinn weiter angeheizt. Wir wollen statt dessen, dass auf den bereits versiegelten Randflächen der Grünen Lunge (Bauhof, an der Friedberger Landstr.) zu 100% gefördert gebaut wird und zwar in öffentlichen Eigentum.
Wir rasen nicht nur in eine Heißzeit, zugleich kollabiert weltweit die Biodiversität. Pro Tag werden ca. 80h in der Bundesrepublik versiegelt. Oft kleine Flächen, aber in ihrer Gesamtheit mit heftiger Wirkung. Das Senckenberg-Institut hat der Grünen Lunge im Zuge einer Untersuchung eine bemerkenswert hohe Biodiversität attestiert. Leben statt Beton!
Wir wollen, dass die Grüne Lunge bleibt: als biodiverses Gartengelände, als Ort zum Leben und Atmen, als sozio-kultureller Freiraum, als Ort von (permakulturellem) Urban Farming, als Beispiel regionaler Lebensmittelproduktion statt agro-industriellem Weltmarkt. An den Randflächen wollen wir ein solidarisches Quartier statt Luxus-Immobilien.
Für uns ist der Konflikt um die Grüne Lunge eine „glokale“ Auseinandersetzung. Wir werden konkret dieses Territorium mit seiner konkreten Bedeutung vor Ort schützen. Zugleich zerstört die Verwandlung von renditesuchendem Kapital in Beton weltweit das Klima und die Biodiversität.
Deshalb:
Grüne Lunge bleibt – Instone stoppen!
Bäume statt Beton!
Stadt für alle statt Luxuswohnungen!